Bis vor kurzem erlebte Deutschland einen Job-Boom sondergleichen. Dennoch lebten im Jahr 2018 nur etwa 47 % der Menschen hierzulande hauptsächlich von ihrer eigenen Arbeit. Für die Anderen kam der überwiegende Teil des Einkommens aus Renten, Unterstützungen aus öffentlichen Kassen, aus Kapital – oder von Angehörigen. Nur für die letztgenannte Gruppe haben sich die Zahlen in den vergangenen 20 Jahren stark geändert: Lebten im Jahr 2000 noch rund 30 % der Deutschen von Angehörigen (also Eltern, Partner oder Kinder), so waren es jüngst im Bundesschnitt nur noch 24 %. Dies vor allem, weil deutlich mehr Frauen als zuvor einen eigenen Job angenommen haben, besonders in den alten Bundesländern – in den neuen tun sie das schon lange. Viele Frauen arbeiten indes neu in niedrig entlohnten Stellen – sodass sie zwar nicht mehr als Arbeitslose geführt werden, aber trotzdem den Hauptteil ihres Geldes aus Familie oder Staat beziehen. Der Boom vor allem aus der Agenda 2010 hat also Licht und Schatten…
(aus: WirtschaftsWoche)