Die Deutsche Bank schaltet ihre hochgehandelte App „Yunar“ Ende 2020 ab. Mit der Anwendung konnten Nutzer ihre Bonus- und Kundenkarten zentral mobil verwalten – später sollte darüber auch Kontoführung in Form einer digitalen Geldbörse möglich sein. Yunar entwickelte sich in den zwei Jahren seines Bestehens eigentlich recht gut – aber nun doch zu langsam für die Bank, die wegen des Corona-Einbruchs mehr Erträge und weniger Kosten auch in den Digital-Projekten verlangt. Hotel- und Flug-Bonus-Programme sind in der Pandemie stark eingebrochen, was die Aussichten für Yunar stark eingetrübt habe, so die Bank. Nicht zum ersten Mal zeigt die Deutsche Bank mit der Einstellung der App aber auch, dass kurzfristige Wendungen im Konzern ein „Durchziehen“ bis zum möglichen Erfolg durchkreuzen. Die 70 Beschäftigten der Yunar-Entwicklungs-Gesellschaft in Berlin werden jedenfalls eher nicht in andere Jobs der Bank in Frankfurt wechseln – sondern nun eben zu anderen Wettbewerbern vor Ort. Eine verpasste Chance auf dem Weg zu mehr zukunftsträchtigem Ertrag…
(aus: WirtschaftsWoche)
