Der Begriff „Kulturwandel“ ist angesichts zahlreicher verfehlter Anläufe auch in deutschen Geldinstituten inzwischen verbrannt. Umgekehrt ist sehr viel Arbeit nötig, um in den Unternehmen wieder Vertrauen in eine Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“ mit wenig Oben-Unten-Denken zu stiften, was ja meist Inhalt eines „Kulturwandels“ sein soll, um die betreffende Firma zu beflügeln. Die neue Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, versucht sich seit 3 Monaten darin – nochdem Vorgänger Mario Draghi viele EZBler, Partner und das Finanz-Umfeld mit Konfrontation und Verschlossenheit brüskiert hatte. Beobachter bescheinigen der Französin nun tatsächlich eine andere Arbeitsweise während EZB-Sitzungen und auf der öffentlichen Bühne. Auch VertreterInnen einer strikteren Geldpolitik finden nun offenbar wieder mehr Gehör in der EZB. Ob sich die neue Offenheit auch inhaltlich auswirkt, bleibt jedoch abzuwarten. Denn Lagarde erklärte, den Draghi-Weg nicht verlassen zu wollen, und verfolgt das nochmalige Lockerungs-Paket vom September 2019 inklusive ausgeweiteter Anleihe-Käufe weiter…
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(aus: Reuters / WirtschaftsWoche)