«Sie ist ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft.» So könnte man in Anlehnung an Goethes Faust das Wirken der Europäischen Zentralbank (EZB) zugespitzt zusammenfassen. Seit Jahren schirmt die Notenbank die Mitgliedstaaten der Währungsunion von «gerechten» Zinssätzen ab, nämlich jenen Sätzen, die quasi per Schwarm-Intelligenz an den Finanzmärkten ermittelt werden. Zudem kauft die EZB seit Jahren Staatsanleihen in immer größerer Höhe. Allein das Corona-Notkaufprogramm PEPP hat ein Volumen von bis zu 1850 Milliarden Euro. Die Ökonomen der Commerzbank fassen das so zusammen: Die EZB finanziere faktisch die gesamten Haushaltsdefizite der Mitgliedstaaten. Das birgt enorme Sprengkraft für die Zukunft der Euro-Zone…
(aus: Neue Zürcher Zeitung nzz.ch)