Neue Commerzbank: Keine Frage des „Ob“, sondern des „Wie“

Posted On 4. Februar 2021|

Auch die Arbeitnehmer-Vertreter*innen im Aufsichtsrat stimmten grundsätzlich den Plänen des Vorstandes zu, die Bank mit einer radikalen Rosskur wieder in eine Erfolgsspur bringen zu wollen. Bekannt sind die Eckdaten, dabei weltweit bis zu 10.000 Vollzeitstellen abzubauen. Doch zweifelten die Arbeitnehmer lautstark daran, dass ein solcher Einschnitt (bis zu jede dritte Stelle im Inland) bis Ende 2024 ohne betriebsbedingte Kündigungen zu schaffen ist. Vorstandschef Manfred Knof versprach zwar, „alles dafür zu tun“, solche zu vermeiden. Doch überzeugen die den möglichen betriebsbedingten Kündigungen vorgelagerten Instrumente zum Ausscheiden aus der Bank offenbar nur eine begrenzte Zahl von Mitarbeitern: Die Altersteilzeit-Angebote der Bank wurden um eine „Sprinter-Prämie“ erheblich aufgestockt und stehen seit dem Schlussquartal 2020 sehr vielen Commerzbank-Beschäftigten ab 55 Lebensjahren offen, um die Zahl der Gehenden zu steigern. Die Arbeitnehmer-Vertreter empfahlen nun dringend, den Stellenabbau um ein, besser zwei Jahre bis dann Ende 2026 zu strecken. Selbst Vertreter des Managements äußerten, dass viele Stellen allenfalls gestrichen werden könnten, wenn zugleich ebenso viel Arbeitsvolumen wegfällt. Die Zeichen deuten nun darauf hin: Laut neuer Strategie will sich die Coba unter anderem aus 15 internationalen Märkten zurückziehen – und viele „einfache“ Firmenkunden sollen künftig online und mit Standardprodukten etwa über die Comdirect beraten und versorgt werden, statt wie bisher über persönliche Ansprache. Unterdessen zeigt sich der Bank-Vorstand bestrebt, mit dem Gesamt-Betriebsrat der Coba etwa bis Anfang Mai 2021 den Rahmen für die harte Sanierung gezogen zu haben…

Hier lesen Sie weiter…

(aus: Frankfurter Allgemeine Zeitung)