Nach langen Diskussionen hat der „Sustainable Finance-Beirat“ der Bundesregierung einen umfangreichen Bericht veröffentlicht. Es soll ein Pflichtenheft für die Banken, aber auch für ihre Kunden werden. Nach Vorstellung des Beirats sollen alle Firmen des Finanzsektors mit mehr als 250 Mitarbeitern ab 2022 jährlich einen Bericht über ihre Nachhaltigkeit vorlegen – was sie für die Senkung ihres Kohlendioxid-Ausstoßes tun, inwieweit sie ausbeutungs-freie Lieferketten forcieren, dass sie langfristige Ziele den kurzfristigen Erfolgen vorziehen, um Beispiele zu nennen. Es sollen Pflichtschulungen für Bankkaufleute eingeführt werden ebenso wie Ausbildungs-Inhalte für Bank-Azubis, auch in Schulen sollen schon Grundzüge von ökologischer, sozialer und organisatorischer Nachhaltigkeit vermittelt werden. Kritiker befürchten in Zuge des neuen Berichts erneut eine regulatorische Überforderung kleiner Unternehmen – für sie soll die Berichtspflicht abgeschwächt werden. Andere sehen Daten-Friedhöfe kommen, die kaum praktischen Nutzen haben. Manche Bank-Vertreter werten auch die weitere Selbst-Verpflichtung der Häuser aus besseren Weg, damit der Standard akzeptiert wird…
(aus: Frankfurter Allgemeine Zeitung)