Sowohl Commerzbank-Vorstandschef Martin Zielke als auch Aufsichtsrats-Primus Stefan Schmittmann traten überraschend am 3. Juli zurück, wohl auch bankintern alles andere als geplant – denn Nachfolger für beide stehen nicht bereit. Und das gerade in einer für die Bank quälend erfolgsarmen Zeit. Die Sparziele von 2019 sind heute schon überholt bzw. kaum mehr zu schaffen, bevor ihre Umsetzung überhaupt richtig begonnen wurde. Anteilseignern und wohl auch Zielke selbst fehlt inzwischen der Glauben, dass der CEO imstande ist, das zu tun, was er einst als Privatkundenvorstand zweifelsohne getan hat – nämlich zu liefern. Insofern hat die Bankspitze die passable Ausgangslage von Mitte 2019 verspielt – und versucht mit den Rücktritten nun einen Befreiungsschlag. Doch Wunder sind schwer möglich. So etwa bei den Beschäftigten: Während eine Menge Mitarbeiter schon im Zuge von Freiwilligen-Programmen die Bank verlassen (2019 gingen insgesamt 806 Kollegen), werden zugleich wesentlich zu wenige junge Einsteiger unter 30 Jahren eingestellt (und es gehen auch unter den „Jungen“ mehr, als kommen). Und die braucht die Bank nun einmal selbst in Spar-Zeiten – damit die Einnahme-Seite langfristig gestärkt wird, indem die mit Technik aufgewachsenen Nachrücker zum Beispiel digitales Arbeiten, Infrastruktur und Produkte im Unternehmen voranbringen – nicht als „Strategie“, sondern aus dem Leben heraus an vielen Stellen in der Bank…
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(aus: finanz-szene.de)